Die größte architektonische Kostbarkeit der Stiftskirche stellt das frühgotische, leider stark erodierte Westportal dar. Es zeigt auf einer hohen Perfektionsstufe den Wandel zu den aus Frankreich importierten Formen der Frühgotik hin. Mehrfach gestufte Gewände mit Kantenwülsten, frei gearbeitete Säulen mit mandelförmigem Schaftringen, flache Basen und sehr plastische Kelchknospenkapitelle vervollständigen den frühgotischen Formenreichtum des Westportals. Das Tympanon tragen seitlich schreitende Löwen und Drachen, die sich in ihren Schwanz verbeißen. Dieses Drachenmotiv setzt sich im Tympanon in Form einer äußeren Ranke fort. Im Mittelfeld wächst aus zwei Löwenköpfen ein Weinstock, der als Besonderheit fast freiplastisch gearbeitet ist. Der Portalbogen oberhalb der Dienste wird durch das Relief einer weiteren, ebenfalls fast frei gearbeiteten Weinranke umschlossen. Den Renaissanceaufbau fügte man laut einer Inschrift 1625 hinzu. Oberhalb des Westportals befindet sich ein großes Rundfenster, dessen ausladendes Gewände durch Abstufungen und umlaufende Rundstäbe reich verziert ist.
Die Schätze, aber auch die zahlreichen Schäden des Portals zeigt die nachfolgende Bildergalerie. Die Instandsetzung hat im März 2009 begonnen und wird voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern.