Zur historischen Ausstattung der Martinskirche gehören die Kanzel, die beiden Seitenaltäre und die unter der Orgelempore an der Süd- und Nordwand der Kirche aufgestellten vier Holzfiguren der Evangelisten (siehe Bildergalerie Sankt Martin Worms). Diese Gegenstände wurden aus dem 1802 aufgelösten Wormser Zisterzienserinnenkloster Maria Münster übernommen. Die Altäre sind nach der Formulierung im Kirchenführer von Schnell + Steiner zusammen mit der Kanzel Mitte des 18. Jh. entstanden und Vertreter eines bescheidenen, aber qualitätsvollen Rokoko. Die Notwendigkeit ihrer Instandhaltung kann nicht mit Nützlichkeitsüberlegungen (wird die Ausstattung auch künftig benötigt?) beurteilt werden, sondern nur nach kunsthistorischen Gesichtspunkten. Daraus folgt, dass die stark verschmutzten und verblassten Gegenstände ebenfalls restauriert werden müssen.
Daneben gibt es auch Sanierungsbedarf bei der neueren Ausstattung. So sind aus Sicht des Vorstands beispielsweise die schadhaften Korbhocker im Altarraum zu erneuern oder die Lautsprecheranlage zu verbessern. Letzteres kann aus technischen Gründen erst dann erfolgen, wenn die bauliche Sanierung des Kirchenraumes durchgeführt wird.
Am Tag des Offenen Denkmals (14. September 2014) stellte Diplomrestauratorin Anke Becker am Beispiel der stark verschmutzten Kanzel erste Ergebnisse zu Konzept, Technik und Farbgebung der in St. Martin vorhandenen und sanierungsbedürftigen Ausstattungsgegenstände vor. Zuvor hatte sie eine gründliche Fotodokumentation erstellt, Teile des „Schalldeckelvorhangs“ (Zierelemente des Schalldeckelrandes) der Kanzel abgenommen, eine Teilfläche der Kanzel-wand gereinigt und anschließend Farben und Vergoldung erneuert (s. nachfolgende Bildergalerie Restaurierungsversuch Kanzel 2014).
Das Ergebnis des Restaurierungsversuchs bestätigt den künstlerischen Wert der Kanzel und auch der restlichen barocke Ausstattung der Martinskirche. Sie bedarf wie das Gebäude selbst der Sicherung und Werterhaltung für unsere Nachfahren. Daher bekräftigte die Mitgliederversammlung am 11. März 2015 die Zusage des Vereins von 2013, mit folgendem Beschluss auch die Restaurierung der Ausstattung finanziell zu fördern: „Die Mitgliederversammlung stimmt zu, dass zur Innenrenovierung auch die für die Verbesserung und Restaurierung der Innenausstattung der Martinskirche notwendigen Leistungen und Arbeiten gehören. Diese werden im finanziell notwendigen Umfang gefördert“.